Fremdkörper im Auge | Nachrichten.at

2022-07-23 10:21:14 By : Mr. Jomeca Tam

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Wenn ein Fremdkörper hineingelangt, kann er die Hornhaut des Auges verletzen. Einen Kratzer auf der Oberfläche der Hornhaut bezeichnet man als Hornhauterosion. Diese Verletzung ist nicht unbedingt sichtbar.

Bei einer Hornhauterosion kann es sich anfühlen, als wäre noch ein Fremdkörper im Auge – auch wenn er bereits entfernt wurde. Hornhautverletzungen heilen für gewöhnlich innerhalb von zwei bis drei Tagen ab. Da es aber zu Komplikationen kommen kann, ist es im Zweifel besser, ärztlichen Rat einzuholen.

Die durchsichtige Hornhaut enthält zahlreiche feine Nervenfasern, die auf Berührungen und Verletzungen empfindlich reagieren. Daher ist es unangenehm, wenn ein Fremdkörper wie ein Sandkorn oder eine kleine Mücke zwischen den Augapfel und das Augenlid gelangt oder unter eine Kontaktlinse gerät: Das Auge schmerzt und beginnt zu tränen. Wenn man sich einen Kratzer auf der Hornhaut zuzieht, fühlt es sich an, als würde etwas im Auge stecken. Andere mögliche Symptome sind Lichtempfindlichkeit und verschwommenes Sehen.

Normalerweise sorgen die Wimpern, Augenlider und Tränen dafür, dass kleine Fremdkörper gar nicht erst ins Auge gelangen oder schnell wieder herausgespült werden. Die feste und elastische Hornhaut schützt den empfindlichen Augapfel vor Verletzungen. Kleinere Verletzungen der Hornhaut kommen aber recht häufig vor – meist, wenn etwas unter dem Augenlid oder einer Kontaktlinse hängen bleibt.

Viele Dinge können das Auge verletzen: ein Zweig, der einem beim Waldlauf ins Gesicht weht, der Fingernagel eines Kleinkinds, das unerwartet das Händchen ausstreckt, oder eine unglücklich eingesetzte Kontaktlinse. Dass kleine Fremdkörper ins Auge gelangen, ist auch beim Heimwerken und bei vielen beruflichen Tätigkeiten eine Gefahr, etwa bei der Arbeit an einer Fräse oder beim Schweißen.

Oberflächliche Hornhautverletzungen heilen meist innerhalb von ein paar Stunden oder Tagen aus.

Treten nach einigen Wochen oder Monaten erneut Beschwerden auf, kann es sich um eine wiederkehrende Hornhautverletzung handeln. Dabei heilt die oberflächliche Verletzung nicht, weil die neu gebildeten Zellen nicht richtig anwachsen. Dies kann sich durch Schmerzen nach dem Aufwachen, Lichtempfindlichkeit, tränende Augen, Krämpfe im Augenlid und verschwommene Sicht bemerkbar machen. Wiederkehrende Hornhautverletzungen sind eher selten.

Wenn die Beschwerden nach einigen Stunden nachlassen und sich das Auge nicht verändert hat, spricht das für eine leichtere Verletzung wie einen Kratzer auf der Hornhaut.

Folgende Anzeichen können auf eine ernstere Verletzung hinweisen, die ärztliche Hilfe erfordert:

Wer eine ernstere Augenverletzung befürchtet, wendet sich am besten an einen Augenarzt. Bei Schmerzen ist es wichtig, möglichst genau zu beschreiben, wo es wehtut – ob an der Oberfläche, eher in der Tiefe oder nur bei Augenbewegungen. Anschließend wird das Sehvermögen geprüft und die Pupillenreaktion getestet.

Vor vielen berufsbedingten Augenverletzungen schützt das Tragen einer Schutzbrille. An gefährlichen Arbeitsplätzen gibt es Sicherheitsvorschriften zum Schutz der Augen, zum Beispiel beim Schleifen, Fräsen, Schweißen und im Umgang mit ätzenden Flüssigkeiten.

Auch bei Arbeiten zu Hause und im Garten ist es sinnvoll, die Augen zu schützen. Schutzbrillen, die die Augen komplett abschirmen, empfehlen sich insbesondere bei Über-Kopf-Arbeiten, beim Umgang mit Hammer und Meißel sowie bei Schleifarbeiten. Wenn sich kleine Teilchen oder Metallsplitter lösen und mit hoher Geschwindigkeit in die Umgebung geschleudert werden, können sie mit Wucht auf die Hornhaut des Auges treffen und tief ins Auge eindringen.

Umsicht ist außerdem beim Gärtnern wichtig, denn nicht wenige Hornhautverletzungen entstehen zum Beispiel beim Umtopfen von Pflanzen mit spitzen Blättern oder Dornen.

Durch Tränen und Blinzeln versucht das Auge, den Fremdkörper herauszuspülen. Gelingt das nicht, kann man probieren, ihn selbst oder mit fremder Hilfe zu entfernen. Sitzt der Fremdkörper auf dem Unterlid, kann man zum Beispiel versuchen, ihn vorsichtig mit einem frischen Taschentuch aufzunehmen. Wichtig ist, nicht am Auge zu reiben – auch wenn das der natürliche Reflex ist. Das Reiben könnte die Hornhaut verletzen, vor allem wenn es sich um einen harten, kantigen Fremdkörper handelt. Beim Versuch, den Fremdkörper zu entfernen, sollte die Hornhaut daher auch möglichst nicht berührt werden.

Falls Chemikalien ins Auge gelangt sind, besteht die Erste Hilfe darin, das Auge so gründlich wie möglich mit viel sauberem Wasser auszuspülen.

Wenn es nicht gelingt, einen Fremdkörper selbst zu entfernen, ist ärztliche Hilfe nötig. Eine Ärztin oder ein Arzt kann das Augenlid mit wenigen Handbewegungen vorsichtig hochklappen und dann Fremdkörper oder Rückstände entfernen. Wenn nötig, kann das Auge vorher mit Tropfen örtlich betäubt werden.

Eine oberflächliche Hornhautverletzung lässt sich mit einer Augensalbe behandeln. Augensalben können Mittel zur Entspannung der Augenmuskulatur und Antibiotika enthalten. Mittel zur Beruhigung der Augenmuskulatur weiten die Pupille stark. Dadurch wird das Auge vorübergehend lichtempfindlicher und man kann nicht mehr so scharf sehen. Wenn das Auge schmerzt, können Schmerzmittel helfen, sie zu lindern.

Auf Augenverbände wird bei leichten Verletzungen meist verzichtet. Studien geben Hinweise, dass sie die Heilung nicht beschleunigen. Möglicherweise verlangsamen sie diese sogar etwas. Nur auf einem Auge sehen zu können, ist außerdem lästig und birgt ein Risiko für weitere Unfälle – denn man braucht beide Augen, um dreidimensional sehen zu können.

Bei Verdacht auf eine schwere Augenverletzung ist schnelle ärztliche Hilfe wichtig. In diesem Fall ist es sinnvoll, das Auge vorsichtig zu bedecken und sich in eine Augenarztpraxis oder in eine Augenklinik bringen zu lassen. Das Auge lässt sich zum Beispiel mit der hohlen Hand gut abschirmen. Besonders wichtig ist es dann, das Auge nicht zu berühren, vor allem nicht am Auge zu reiben – selbst wenn es juckt oder brennt.

Mehr Artikel zum Thema Gesundheit finden Sie auf der Seite meinegesundheit.at, die diesen Beitrag zur Verfügung gestellt hat.

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen/ Red. Juni 2022

Bild: Piotr Marcinski/shutterstock.com

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